Vor zwei Wochen rief mich eine Arbeitskollegin an und fragte, wie es mir ginge. Im Normalfall geht es mir immer gut. Aber genau an diesem Tag war der Zapfen bei einer Situation ab, die Kacke am Dampfen und ich habe mich total aufgeregt. Das hat dann am Telefon so geklungen: ”Das ist einfach Arsch und Scheisse.” (Einer meiner Lieblingskraftausdrücke.) Wie gesagt, wir waren am Telefon. Insofern konnte ich mir ihren offenen Mund nur vorstellen. Dann antwortete sie: ”Wir sind doch beim Thema positive Psychologie. Kannst du das auch positiv formulieren?” Jetzt war ich dran, den Kiefer wieder nach oben zu schieben. Meine Antwort: ”Nein, verdammt! Manchmal ist Scheisse eben einfach Scheisse. Das kann ich nicht schön reden.”

Leben wir wirklich in einer Welt, in der man alles positiv formulieren muss? In der man die Dinge nicht mehr beim Namen nennen darf? Ich bin grundsätzlich positiv. Hocke ich in der dampfenden Kacke drin, such ich als erstes nach gangbaren Lösungen. Entweder alleine oder mit Unterstützung. Trotzdem ist der Haufen nicht einfach brauner Pudding, den man gerne auslöffelt. Ebenso bin ich die, die versucht, dem dampfenden Haufen etwas Positives abzugewinnen. Aber trotzdem finde ich es ganz in Ordnung, wenn man zwischendurch Dampf ablässt und das Kind beim Namen nennt.

Wie siehst du es? Ist es wirkllich nötig, dass wir ständig nur die Schokoladenseite ins Licht halten?

Manchmal ist Scheisse eben Scheisse!

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